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Zinssätze für Immobilienfinanzierungen sinken unter 3%: Ein Blick auf die Entwicklung und Chancen für Immobilienkäufer.

In den letzten zwei Jahren hat sich der Markt für Immobilienfinanzierungen erheblich verändert. Wo die Zinssätze vor zwei Jahren noch bei fast 5% pro Jahr lagen, sind sie mittlerweile unter die 3%-Marke gefallen. Diese drastische Senkung der Zinssätze könnte für viele potenzielle Käufer und Immobilienbesitzer eine willkommene Gelegenheit sein. Doch was hat zu dieser Entwicklung geführt und was bedeutet sie für die Zukunft des Immobilienmarkts?

Die Zinssatzentwicklung: Ein Blick zurück

Die Zinssätze für Immobilienfinanzierungen sind ein entscheidender Faktor für die Kosten eines Immobilienkaufs. Vor zwei Jahren, im Jahr 2022, waren die Zinssätze aufgrund der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der aggressiven Geldpolitik der Zentralbanken deutlich angestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-amerikanische Federal Reserve hatten ihre Leitzinsen mehrfach erhöht, um die steigende Inflation zu bekämpfen, was zu höheren Finanzierungskosten für Immobilienkäufer führte.

Im Frühjahr 2022 lagen die Zinssätze für Immobilienkredite in Deutschland zum Teil bei fast 5% pro Jahr, was viele Käufer und Investoren dazu zwang, ihre Kaufpläne zu überdenken oder den Kreditrahmen zu reduzieren. Doch seit Ende 2023 und insbesondere im Jahr 2024 haben sich die Marktbedingungen verändert. Die Inflation ist in vielen Ländern langsam unter Kontrolle geraten, und die Zentralbanken haben begonnen, ihre geldpolitischen Maßnahmen zu lockern, was zu einem Rückgang der Zinssätze geführt hat.

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Die aktuelle Marktsituation: Zinssätze unter 3%

Heute liegen die Zinssätze für Immobilienfinanzierungen in Deutschland wieder unter 3% pro Jahr – ein historisch niedriger Wert im Vergleich zu den letzten Jahren. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der stabilisierenden wirtschaftlichen Lage, der langsamen Rückkehr zur Preisstabilität und der moderaten Geldpolitik der Zentralbanken. In der Praxis bedeutet dies, dass Immobilienkäufer jetzt deutlich günstiger finanzieren können als noch vor wenigen Jahren.

Ein Beispiel: Ein 300.000-Euro-Kredit mit einer Zinsbindung von 10 Jahren und einem Zinssatz von (nominal) 2,98 % pro Jahr kostet bei einem anfänglichen Tilgungssatz von 2 % p.a. monatlich rund 1.250 Euro. Zwei Jahre zuvor, bei einem Zinssatz von (nominal) 4,9 % p.a. und ebenfalls 2 % p.a. anfänglichem Tilgungssatz hätte die monatliche Rate noch 1.725 Euro betragen – ein Unterschied von – 38 % in der monatlichen Belastung, für viele Käufer ein entscheidender Unterschied.

Die Entwicklung der SWAP-Zinssätze bei 10-jähriger Zinsbindung (Blau) und 20-jähriger Zinsbindung (Grau).
Der SWAP-Zinssatz kann als Indikator für die Zinsentwicklung beim Baugeld angesehen werden.

Chancen für Immobilienkäufer und Investoren

Für Immobilienkäufer eröffnen sich durch die niedrigen Zinssätze nun neue Perspektiven. Wer den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, kann sich den Traum mit günstigeren Finanzierungskosten eher leisten. Auch für Investoren, die in Immobilien zur Kapitalanlage investieren möchten, bieten die niedrigen Zinssätze attraktive Chancen, da die Finanzierungskosten im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark gesenkt wurden.

Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sind auch renditestarke Immobilienprojekte möglich. Denn mit einem niedrigen Zinssatz wird die Eigenkapitalrendite durch die günstigeren Finanzierungskosten erheblich erhöht. Besonders in stark nachgefragten Ballungsräumen oder aufstrebenden Städten könnten Immobilien als Investition wieder besonders attraktiv werden.

Die Unsicherheit bleibt: Was bedeutet das für die Zukunft?

Trotz der aktuellen Zinssatzsenkungen bleibt die Zukunft des Marktes nicht ganz vorhersehbar. Zwar ist die Inflation in vielen Ländern rückläufig, doch das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiterhin volatil. Geopolitische Spannungen, die unsichere Energieversorgung und unvorhersehbare wirtschaftliche Entwicklungen könnten jederzeit wieder zu einer Zinswende führen.

Immobilienkäufer und Investoren sollten sich daher nicht nur auf die aktuellen niedrigen Zinssätze verlassen, sondern auch die langfristigen Perspektiven im Auge behalten. Es könnte sinnvoll sein, sich für eine Finanzierung mit einem längeren Festzinszeitraum zu entscheiden, um sich vor möglichen zukünftigen Zinserhöhungen abzusichern.

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Fazit: Ein guter Zeitpunkt für den Immobilienkauf?

Die Zinssätze für Immobilienfinanzierungen unter 3% bieten derzeit günstige Finanzierungsmöglichkeiten und eröffnen vielen Käufern und Investoren attraktive Chancen. Wer in den kommenden Monaten eine Immobilie kaufen möchte, sollte diese Gelegenheit nutzen und sich die günstigen Zinsen sichern. Dennoch bleibt die Marktunsicherheit bestehen, und Käufer sollten eine fundierte Entscheidung treffen, die sowohl ihre finanziellen Möglichkeiten als auch die langfristige Marktentwicklung berücksichtigt.

Die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren viel durchgemacht, und die aktuelle Zinssatzentwicklung ist ein wichtiger Wendepunkt. Ob sich der Markt in den kommenden Jahren stabilisiert oder wieder höhere Zinssätze erforderlich werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die niedrigen Zinssätze von heute eine Gelegenheit bieten, die man nicht verpassen sollte.

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Marvin Albrecht

Die Zinsen sind gesunken und die Preise fallen weiterhin. Ist dies der ideale Zeitpunkt, um in den Immobilienmarkt einzusteigen? Und wo sind die besten Gelegenheiten zu finden? Standorte an denen sich jetzt ein Investment lohnen kann.

Natalja und Andreas Pachmann hatten beschlossen, dass jedes ihrer drei Kinder ein eigenes Zimmer haben sollte, als sie sich auf die Suche nach einer passenden Immobilie in Wuppertal machten. Schließlich entschieden sich der Zerspanungsmechaniker und die Vertriebsmitarbeiterin für einen Neubau mit Wärmepumpe, Solarpanelen und einer modernen Lüftungsanlage.

Für viele Immobilienkäufer, die selbst einziehen möchten, stehen persönliche und familiäre Gründe im Vordergrund, nicht die mögliche Wertsteigerung. Dennoch sollten auch Selbstnutzer die zukünftige Wertentwicklung der Immobilie im Auge behalten.

Es kann immer Gründe geben, warum auch Selbstnutzer ihre Immobilie wieder verkaufen müssen, sei es wegen eines beruflich bedingten Umzugs oder einer Scheidung, bei der keiner den anderen auszahlen kann. Besonders schmerzhaft ist es dann, wenn der neue Verkaufspreis deutlich unter dem ursprünglichen Kaufpreis liegt.

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Doch wo findet man Immobilien, deren Wert mindestens stabil bleibt? Neben Zinssätzen, Mietpreisentwicklung sowie Energie- und Sanierungskosten beeinflussen vor allem zwei Faktoren die Immobilienpreise in Deutschland je nach Region unterschiedlich: die Entwicklung der Demografie und der Wirtschaftskraft.

Prognose für Immobilienpreise in deutschen Metropolen bis 2035

Konkret bedeutet dies, dass Käufer und Eigentümer vor allem in strukturschwachen Regionen mit sinkenden Bevölkerungszahlen mit Wertverlusten rechnen müssen. „Die meisten Menschen zieht es in die Metropolregionen, wo der Wohnraum knapp ist“, analysiert Topmakler Ritter. „In einigen strukturschwachen Regionen gibt es dagegen nach wie vor Leerstand.“

Der alte Maklerspruch „Lage, Lage, Lage“ gilt daher mehr denn je. „Vor einigen Jahren konnten auch in weniger gefragten Gebieten gute Preise erzielt werden“, berichtet Ritter aus der Praxis. „Inzwischen sind die Käufer wieder wählerischer geworden.“

Die Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), die im Auftrag der Postbank den Markt untersucht haben, erwarten bis 2035 anhaltende reale Preiszuwächse vor allem in weiten Teilen des südlichen und nordwestlichen Deutschlands, in den sieben größten deutschen Metropolen und deren Umland sowie in weiteren Großstädten und Ferienregionen.

Unter den sieben größten deutschen Metropolen wird laut HWWI der stärkste inflationsbereinigte Preisanstieg bei Eigentumswohnungen in München erwartet, wie bereits vor dem Preisrutsch. Auch für Frankfurt am Main prognostizieren die Wissenschaftler einen Zuwachs von rund 1,67 Prozent pro Jahr bis 2035. In Berlin liegen die Erwartungen bei etwa 1,3 Prozent jährlich, in Stuttgart bei 0,7 Prozent und in Hamburg bei 0,43 Prozent.

Quelle Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-04/100034818.html

Attraktive Wertsteigerungen unter anderem im Landkreis Lüneburg erwartet

Langfristig steigende Preise sind nicht nur in Großstädten und deren Umland, sondern auch im Süden Deutschlands zu erwarten.

Laut den Hamburger Forschern finden sich in den Top Ten der Kreise mit den höchsten prognostizierten realen Preissteigerungen bis 2035 allein vier bayerische Landkreise: Landshut, Dachau, Dingolfing-Landau und der baden-württembergische Bodenseekreis bieten weiterhin Wachstumspotenzial.

Im Norden sind Potsdam und Berlin hervorzuheben, deren Immobilienmärkte vom Bevölkerungswachstum und der Anziehungskraft der Hauptstadt profitieren. Auch die sächsische Metropole Leipzig ist attraktiv, mit einem jährlichen Preisplus von real 2,2 Prozent, wie das HWWI berechnet. In den ländlichen Regionen Ostdeutschlands dominieren jedoch die Minuszeichen.

Vielversprechend ist die Entwicklung im Landkreis Lüneburg. Dort sind die Preise noch relativ günstig, und die Ausgangslage als Hanse- und Universitätsstadt in der Metropolregion Hamburg ist vielversprechend. Eine Wohnung kostet dort nur etwas mehr als 3500 Euro pro Quadratmeter und verspricht anhaltende Wertsteigerung.

Quelle Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-04/100034818.html

„Heute müssen Kaufinteressierte genauer hinsehen, um Objekte in Regionen mit positivem Preistrend zu finden“, betont Manuel Beermann, Leiter des Produktmanagements Immobilien bei der Postbank. „Dies gilt umso mehr im Hinblick auf die energetischen Standards“, fügt der Experte hinzu.

Wer keine Wertanlage sucht, sondern langfristig ein Eigenheim für die Familie nutzen möchte, kann sich dennoch in Regionen mit stagnierenden oder leicht sinkenden Preisen den Traum erfüllen, betont Beermann. „Abbezahlte Immobilien können ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge sein“, unterstreicht der Fachmann.

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Lohnt es sich mit dem Kauf noch zu warten?

Mehrere wichtige Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt haben sich wieder verbessert. „Die Stimmung hat sich zu Beginn des Jahres gedreht“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender des Finanzierungsvermittlers Interhyp. Dies zeigt sich auch auf dem Markt für Baufinanzierungen: Im März haben die deutschen Banken laut dem Analysehaus Barkow Consulting so viele private Immobilienkredite vergeben wie zuletzt im Herbst 2022.

Sollten Käufer, angesichts der Prognosen sinkender Bauzinsen im Jahr 2025, nicht auf bessere Finanzierungskonditionen warten? Die überraschende Antwort lautet: eher nein. Denn die meisten Experten gehen davon aus, dass parallel dazu die Immobilienpreise wieder steigen werden.

„Ich erwarte im Laufe des Jahres 2025, wahrscheinlich erst gegen Ende des Jahres, einen deutlichen Preisanstieg, da die Notenbank in diesem Jahr die Zinsen mehrfach senken dürfte“, sagt Klaus Oberfuchshuber, Leiter der Immobilienberatung bei der Privatbank Merck Finck.

Quelle Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-04/100034818.html

Das Immobilienportal Immowelt hat kürzlich die Angebotspreise von Wohnungen in westdeutschen Städten im Mai dieses Jahres analysiert und kommt zu dem Schluss, dass sich der Immobilienmarkt derzeit am Wendepunkt befindet. In einem Drittel der westdeutschen Kreise sind die Kaufpreise innerhalb eines Jahres bereits wieder gestiegen.

Auch Topmakler Ritter hält den jetzigen Zeitpunkt für günstig für Käufer. „Es lohnt sich nicht, auf geringfügig bessere Zinssätze zu spekulieren, wenn die Kaufpreise bald wieder steigen könnten“, warnt der Experte. „Insbesondere in Großstädten sehen wir bereits, dass die Angebote wieder in die Höhe gehen.“

Für die Preisentwicklung in größeren Städten ist die Mikrolage entscheidend, da die Preise von Viertel zu Viertel stark variieren. Die Quelle für diesen Artikel

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Marvin Albrecht

Die Zinsen sind gesunken und die Preise fallen weiterhin. Ist dies der ideale Zeitpunkt, um in den Immobilienmarkt einzusteigen? Und wo sind die besten Gelegenheiten zu finden? Sechs wichtige Punkte, die Käufer berücksichtigen sollten.

Der Notarvertrag ist unterschrieben, und die Schlüsselübergabe steht in den nächsten Wochen bevor. Bea und Julius Graubner haben eine bedeutende finanzielle Entscheidung getroffen: Sie haben ein altes Haus gekauft, in dem sie zukünftig wohnen werden.

Der Rechtsanwalt, dessen Name geändert wurde, hatte das Gebäude mehrfach zusammen mit Experten begutachtet. Mit einem Energieberater erstellte er einen Sanierungsplan für das Haus aus den Siebzigerjahren. Eine neue Heizung und Fenster werden nun eingebaut, und einige Wände werden eingerissen. Aufgrund des Sanierungsbedarfs konnte Graubner den Angebotspreis um fast zehn Prozent senken.

Am Ende entschied sich das Paar, das Abenteuer Hauskauf zu wagen. Dieser Schritt wird inzwischen wieder von mehr Immobilien-Interessierten in Deutschland gemacht. „Seit Anfang des Jahres kehrt die Kauflust zurück“, sagt Topmakler Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Von Poll Immobilien.

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Es wäre eine erfreuliche Nachricht für eine Branche, die in den letzten zwei Jahren fast nur Negatives erlebte. Die Zinsen für Immobilienkäufe stiegen in Deutschland auf ein Niveau, das vielen Interessenten die Lust am Kauf verdarb. Die Baukosten erreichten eine Höhe, die Neu- und Umbauten fast unerschwinglich machte. Zusätzlich trug ein hohes Preisniveau in vielen Teilen des Landes zur schwierigen Lage bei.

Quelle Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-01/100034818.html

Doch nun könnte sich ein Zeitfenster öffnen, in dem der Immobilienkauf in Deutschland wieder attraktiver wird. Fachleute sind zunehmend optimistisch, dass der Markt das Schlimmste überstanden haben könnte. Mehrere positive Faktoren kommen zusammen: Die Zinsen sinken dank der Europäischen Zentralbank, was die Finanzierungskosten senkt. Auch die Baukosten scheinen zunächst nicht weiter zu steigen. Und die Immobilienpreise sind noch nicht wieder angestiegen.

Natürlich sind dies noch vorsichtige Anzeichen einer Entspannung. Dennoch gibt es Städte und Regionen in Deutschland, in denen sich der Immobilienkauf jetzt lohnt. Aber wo genau ist es derzeit wirklich sinnvoll? Und was sollten Käufer beachten?

Das Handelsblatt hat mit Managern, Experten und Maklern über die aktuelle Lage gesprochen, Zahlen und Diagramme analysiert, die den Trend aufzeigen. Mehrere wichtige Kennzahlen liefern klare Hinweise darauf, wie sich der Markt entwickeln wird und welche Kaufobjekte für Interessenten jetzt attraktiv sein könnten.

1. EZB senkt Leitzins und läutet mögliche Zinswende ein

Die Zinswende ist eingetreten – zumindest teilweise. Mit der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in ihrer Juni-Sitzung wecken die Notenbanker Hoffnungen auf weiter sinkende Zinsen. Viele Marktexperten prognostizieren für 2024 zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte – einige Optimisten halten sogar eine dritte Senkung bis Jahresende für möglich.

Können Immobilienkäufer also mit weiter sinkenden Bauzinsen rechnen? Die Antwort lautet leider nein. Der Grund dafür ist, dass die Märkte bereits mehrere kleine Zinsschritte der EZB in den kommenden sechs bis neun Monaten eingepreist haben, wie Michael Neumann, Vorstandschef des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein, erklärt.

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Neumann erwartet daher, dass sich die Hypothekenzinsen weiterhin auf einem stabilen Niveau von etwa 3,0 bis 3,5 Prozent bewegen werden. Der repräsentative Bestzins für eine zehnjährige Baufinanzierung liegt laut Dr. Klein derzeit bei 3,17 Prozent.

Zwischenfazit: Der Anstieg der Bauzinsen scheint vorerst gestoppt zu sein. Hypothekenzinssätze zwischen ein und zwei Prozent werden jedoch so schnell nicht wieder erreicht.

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2. Baukosten aufgrund geringer Nachfrage absehbar leicht rückläufig

Eine Orientierungshilfe zu den Baukosten erhielten Interessierte kürzlich von Deutschlands größtem Wohnungsunternehmen. „Derzeit betragen die Gesamtkosten pro Quadratmeter 5000 Euro“, erläuterte Vonovia-Chef Rolf Buch. Dies ist hauptsächlich auf die stark gestiegenen Preise für Baumaterial und Löhne zurückzuführen.

Laut Statistischem Bundesamt lagen diese Preise zum Jahreswechsel im Durchschnitt mehr als 42 Prozent höher als im Jahr 2015. Dennoch gibt es für Bauherren leichte Anzeichen einer Entspannung: Da viele Interessierte momentan zurückhaltend sind, ist die Nachfrage gesunken. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung erwartet in diesem Jahr einen leichten Rückgang von zwei Prozent.

Zwischenfazit: Bauherren können kurzfristig mit einer geringfügigen Entlastung bei den Baukosten rechnen. Der langfristige Trend zeigt jedoch weiterhin nach oben. Neubau bleibt also teuer.

3. Kaufpreise stabilisieren sich weiter

Als Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Pfandbriefbanken (vdp), kürzlich die aktuellen Marktdaten präsentierte, sagte er: „Ein Quartalsvergleich deutet bei Wohnimmobilien bereits auf eine allmähliche Preisstabilisierung hin.“

Das ist eine gute Nachricht für Immobilienbesitzer, die sich über die Stabilisierung ihrer Häuserwerte freuen können. Für Kaufinteressenten bedeutet dies jedoch eine gemischte Botschaft: Nach den Preisrückgängen der vergangenen Monate wird Wohnraum wohl nicht mehr viel billiger, aber auch nicht wesentlich teurer.

Langfristig werden viele Wohnungen nicht mehr deutlich an Wert gewinnen. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) prognostiziert für den Wohnatlas der Postbank, dass in einem von acht Gebieten der 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte die Preise bis 2035 real stagnieren werden, mit jährlichen Werten zwischen minus 0,15 und plus 0,15 Prozent.

Zwischenfazit: Für Käufer neigt sich die Zeit des Hoffens auf günstigere Preise dem Ende zu. Eine wirkliche Trendwende mit deutlich steigenden Preisen wird jedoch voraussichtlich erst ab 2025 zu erwarten sein.

Quelle: Handelsblatt https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-01/100034818.html

4. Mehr Fördergelder und Zuschüsse – aber nicht für alle

Egal, ob jemand ein neues Haus bauen oder eine Bestandsimmobilie erwerben will: Zuschüsse und Vergünstigungen gibt es aus verschiedenen Quellen. Besonders viel Aufmerksamkeit haben seit Jahresbeginn die neuen Fördermöglichkeiten für den Austausch alter fossiler Heizungen gegen moderne, energieeffiziente Anlagen erhalten. Hierbei kann man bis zu 70 Prozent der Kosten vom Staat als Zuschuss erhalten. Bei einer maximalen Fördersumme von 30.000 Euro entspricht dies 21.000 Euro.

Ab dem Sommer erwarten Experten das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“. Dieses Programm soll junge Familien mit begrenztem Budget beim Kauf sanierungsbedürftiger Häuser unterstützen. Die Details stehen noch nicht fest, aber es deutet sich an, dass die Förderung in Form zinsgünstiger Darlehen erfolgen wird. Direkte staatliche Zuschüsse, wie sie früher einmal erhältlich waren, sind bei diesem Programm nicht vorgesehen.

Zwischenfazit: Fördergelder der KfW stehen noch für klimafreundliche Bauprojekte oder den altersgerechten Umbau von Immobilien zur Verfügung. Allerdings ist unklar, ob diese Mittel bis Ende des Jahres ausreichen werden.

5. Effizienz immer wichtiger – Lage, Lage, Energie

Moderne Heizung, gute Dämmung und nachhaltige Energieversorgung: Der Wert einer Immobilie wird zunehmend vom energetischen Zustand bestimmt. „Aus dem Immobilienmantra ‚Lage, Lage, Lage‘ ist inzwischen ‚Lage, Lage, Energie‘ geworden“, sagt Jürgen Michael Schick vom Berliner Immobilienunternehmen gleichen Namens.

„Je schlechter die Energieeffizienz, desto höher der Preisabschlag“, bestätigt DZ-Bank-Analyst Thorsten Lange. Im Gegensatz dazu haben die Preise für energieeffiziente Neubauten seit Sommer 2022 leicht zugelegt.

Laut einer Analyse der Immobilienplattform Immowelt aus dem Frühjahr sind Häuser mit der besten Energieklasse A+ deutschlandweit rund 25 Prozent teurer als solche mit der schlechten Energieeinstufung H. Allerdings gibt es bei älteren Objekten Unterschiede.

„Ein energetisch schlechtes Objekt in einer Randlage ist viel schwerer zu verkaufen“, berichtet Makler Ritter vom Vermittlungsunternehmen Von Poll Immobilien. „Befindet sich ein solches Objekt jedoch in einer Großstadt, ist der Preisabschlag deutlich geringer.“

Zwischenfazit: Angehende Immobilienbesitzer sollten die Ausstattung, Lage und den Renovierungsstand der Immobilie genau prüfen und im Zweifelsfall den Rat von Fachleuten einholen.

6. Wohnungsbauziele verfehlt – Angebot wird sich noch weiter verknappen

Trotz einer besser als erwarteten Bilanz im vergangenen Jahr steht dem deutschen Wohnungsbau laut Einschätzungen von Ökonomen und der Baubranche ein echter Einbruch noch bevor.

Der Hauptverband der Bauindustrie rechnet für dieses Jahr mit etwa 250.000 neu gebauten Wohnungen, im Vergleich zu 294.000 im Vorjahr.

Quelle: Handelsblatt https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilienmarkt-wo-sich-der-immobilienkauf-jetzt-wieder-lohnt-01/100034818.html

Noch pessimistischer ist das Münchener Ifo-Institut. Dessen Bau- und Immobilienexperte Ludwig Dorffmeister erwartet in diesem Jahr nur 215.000 neue Wohnungen, davon 120.000 in Mehrfamilienhäusern inklusive Wohnheimen. Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung lag jedoch bei 400.000 neuen Wohnungen.

Die Folge: Das Angebot an Kaufimmobilien wird sich weiter verknappen, was tendenziell die Preise stabilisiert, selbst wenn die Nachfrage nicht das Niveau der Boomjahre erreicht.

Zwischenfazit: Der echte Einbruch im Bau steht noch bevor. Der Wohnungsmangel in den Städten lässt die Mieten weiter steigen und stabilisiert langfristig die Wohnimmobilienpreise. Die Quelle für diesen Artikel

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Marvin Albrecht

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht kurz vor der ersten Zinssenkung nach einer längeren Phase straffer Geldpolitik. Führende Ökonomen befürworten eine vorsichtige Lockerung der Geldpolitik in diesem Jahr. Welche Auswirkungen hat das auf Immobilienkredite?

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) muss trotz erwarteter Lockerungen in diesem Jahr restriktiv bleiben, erklärt EZB-Chefvolkswirt Philip Lane in einem Interview mit der britischen Wirtschaftszeitung „Financial Times“ vom 27. Mai 2024. Für das Jahr 2025 sieht er jedoch eine mögliche Veränderung, falls die Inflation spürbar in den Zielbereich sinkt.

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Eine restriktive Geldpolitik liegt vor, wenn der Leitzins über dem sogenannten natürlichen Zinsniveau liegt, bei dem die Wirtschaft weder gebremst noch angekurbelt wird.

Die EZB plant die erste Leitzinssenkung nach einer längeren Phase straffer Geldpolitik. Analysten erwarten bei der nächsten Sitzung am 6. Juni 2024 eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte. Seit Mitte 2022 hat die EZB die Leitzinsen angehoben, um der zeitweise extrem hohen Inflation entgegenzuwirken. In den letzten Monaten ist die Inflation tendenziell gesunken, was Raum für Zinssenkungen schafft.

„Keine Zinssenkungen mit Autopilot“ laut Chef der Bundesbank

Joachim Nagel, Chef der Deutschen Bundesbank, erwartet im Juni eine Zinswende bei der Europäischen Zentralbank (EZB), jedoch möglicherweise nur einen einzelnen Schritt. Bei einem Treffen der G7-Finanzminister und Notenbankchefs in Italien am 24. Mai 2024 betonte Nagel, dass eine erste Zinssenkung nicht automatisch weitere Schritte nach sich ziehen müsse. „Davon würde ich erst mal jetzt nicht ausgehen wollen,“ sagte er.

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Nagel warnte davor, voreilige Entscheidungen zu treffen, die die wirtschaftliche Entwicklung gefährden könnten. Stattdessen sei es wichtig, die Preisentwicklung von Sitzung zu Sitzung genau zu beobachten. Was nach der erwarteten Zinssenkung am 6. Juni geschehe, sei unklar. Nagel deutete an, dass eine zweite Zinssenkung frühestens im September 2024 in Betracht kommen könnte.

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Direktorin der EZB Schnabel lässt Geldpolitik offen

Isabel Schnabel, Direktorin der EZB, stellte in einem Interview mit der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“ kürzlich eine mögliche erste Zinssenkung am 6. Juni 2024 in Aussicht und bekräftigte damit frühere Aussagen der Notenbank. Sie betonte jedoch, dass die weitere Zinsentwicklung sehr unsicher sei und verwies auf die anhaltend hohe Inflation in der Eurozone.

Angesichts der aktuellen Daten erscheine eine weitere Zinssenkung im Juli derzeit nicht gerechtfertigt. „Wir sollten einen vorsichtigen Ansatz verfolgen“, sagte Schnabel. Der Rückgang der Inflation habe sich zuletzt signifikant verlangsamt, und der schwierigste Teil der Inflationsbekämpfung stehe noch bevor.

Die EZB strebt eine mittelfristige Inflationsrate von zwei Prozent an, um Preisstabilität zu gewährleisten. Im April 2024 lag die Inflationsrate im Euroraum über diesem Ziel. Nachdem sich die Teuerung im Jahr 2023 stark abgeschwächt hatte, stagnierte der Rückgang der Inflation seit Anfang dieses Jahres.

Kaum Auswirkungen der EZB-Entscheidung auf Immobilienkredite

Da die Zinssenkung von Ökonomen seit Längerem erwartet wird, haben sich die Marktteilnehmer bereits im Vorfeld darauf eingestellt. Sollte die EZB wie von den Banken prognostiziert entscheiden, wird sich voraussichtlich nichts ändern, da diese Zinsentscheidung bereits eingepreist ist. Dies betrifft auch Immobilienkredite, die seit einigen Monaten günstiger geworden sind.

Profianleger, insbesondere im Logistikimmobilienmarkt, warten die geplante Zinssenkung der EZB ab. „Aufgrund eines einzelnen Zinsschritts ist nicht mit einer sofortigen Preisveränderung zu rechnen, da die Entscheidungen auf dem Kapitalmarkt in der Regel verzögert auf den Immobilienmarkt durchschlagen“, erklärte Bodo Hollung, Gesellschafter und Geschäftsführer von LIP Invest.

Ob der deutsche Markt für Büroimmobilien außerhalb der Spitzenprodukte wieder liquide wird, hängt davon ab, wie institutionelle Investoren das Wirtschaftswachstum und die Zinsentwicklung einschätzen und ob die positiven Anzeichen ausreichen, um tatsächliche Investitionen zu veranlassen, erläuterte Ralf Kemper, Head of Value & Risk Advisory bei JLL Germany. Quelle

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Marvin Albrecht