Neue Förderung für Kauf alter Immobilien geplant



Seit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes sind ältere Immobilien aufgrund ihrer oft enormen Sanierungskosten häufig als riskante Investitionen angesehen worden. Die Bundesbauministerin plant nun, den Erwerb älterer Häuser attraktiver zu gestalten, indem sie gezielte Fördermaßnahmen einführt.

Erwerb alter und historischer Immobilien soll attraktiver werden

In Deutschland stehen zahlreiche historische Immobilien leer und werden auf dem Immobilienmarkt oft als unattraktive Objekte angesehen, da sie häufig zu groß sind, erhebliche Bauschäden aufweisen und die Sanierungskosten als übermäßig hoch gelten. Diese Situation könnte sich jedoch in naher Zukunft ändern, da Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) Maßnahmen plant, um den Erwerb alter Immobilien zu fördern und somit attraktiver zu gestalten.

Über geplante Förderung für Kauf von Bestandsimmobilien soll schnell entschieden werden

Im Gespräch mit der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘ (NOZ) betonte Geywitz die Herausforderungen, vor denen wir stehen: ‚Wir verfügen über eine Vielzahl historischer Gebäude, während gleichzeitig der Bedarf an Wohnraum und bezahlbaren Einfamilienhäusern stetig wächst.“ Als Antwort auf diese Situation plant die Ministerin die Einführung eines Förderprogramms zur Unterstützung des Kaufs von Bestandsimmobilien, zusätzlich zu den bereits bestehenden Maßnahmen zur Förderung des Neubaus.

Die genaue Höhe der geplanten Fördermittel wurde von Geywitz bisher nicht konkretisiert, da noch Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung laufen. Dennoch bekräftigte die Bauministerin ihren Entschluss, die geplante Förderung rasch umzusetzen, und äußerte die Zuversicht, dass es in den kommenden Wochen zu einer Entscheidung kommen wird.

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Geplantes Förderprogramm soll auch dem starken Wertverfall von älteren Immobilien entgegenwirken

Die Bundesbauministerin hofft, dass das neue Förderprogramm den fortschreitenden Wertverfall nicht sanierten Häusern verlangsamen wird. Sie plant, durch die Stärkung der Nachfrage nach Bestandsimmobilien auch die Preise im Bestand zu stabilisieren. Dieser Ansatz wird als Möglichkeit angesehen, nicht nur wirtschaftlichen Nutzen zu generieren, sondern auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima zu erzielen.

In der Vergangenheit gab es Kritik, insbesondere von der AfD und teilweise auch aus der Union, die behaupteten, dass das kürzlich verabschiedete Gebäudeenergiegesetz den Wert alter Immobilien erheblich mindere und sogar einer Enteignung gleichkomme. Die Ministerin kontert diese Vorwürfe, indem sie betont, dass selbst ohne das Gebäudeenergiegesetz die steigenden Kosten für Heizung mit Öl und Gas aufgrund der CO2-Bepreisung zur Installation moderner Heizsysteme führen würden. Sie weist außerdem darauf hin, dass der Boom am Immobilienmarkt inzwischen vorbei ist, was die Hauptursache für fallende Preise darstellt.

Kommentar von Marvin Albrecht zur Aussage von Bundesbauministerin Geywitz:

„Die Aussage von Frau Geywitz, dass die Preise für Bestandsobjekte fallen, damit zu begründen, dass der Boom am Immobilienmarkt vorbei wäre, ist so nicht korrekt und zu stark vereinfacht. Die momentane Entwicklung am Immobilienmarkt hängt hauptsächlich mit der Entwicklung der Zinsen für Immobilienfinanzierungen zusammen, die im Mittel seit dem Frühjahr 2022 um 300-400% gestiegen sind.

Die Steigerung der Finanzierungszinsen (siehe: Spitzenrefinanzierungsfazilität) hängt wiederum mit der seit 2022 explosionsartig angestiegenen Inflationsrate zusammen, welche durch geldpolitische Mittel (Steigerung des Leitzinssatzes der EZB – und damit der Spitzenrefinanzierungsfazilität) eingedämmt werden soll.

In A-, B- und C-Lagen (Metropolen, Metropolregionen, Großstädte) ist kein Nachfragerückgang nach Wohnimmobilien zu beobachten, der nicht mit den gestiegenen Finanzierungskosten zu begründen wäre. Der Wohnraummangel ist gerade in den vorgenannten Lagen nach wie vor ein großes Problem und einer der Gründe für die zuletzt stark gestiegenen Mieten in den Ballungszentren.

Von fallenden Kaufpreisen aufgrund eines Endes des Immobilienbooms zu sprechen ist daher fernab der Realität.“

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Verband der Gebäudeenergieberater (GIH) widerspricht Aussage von Geywitz

Der Verband der Gebäudeenergieberater GIH bestätigt diese Ansicht und stellt fest, dass die Behauptung, das Gebäudeenergiegesetz sei für den Verlust von Immobilienwerten verantwortlich, da es die Immobilienpreise drücke, nicht zutreffend sei. Der GIH-Bundesvorsitzende Stefan Bolln äußerte sich dazu gegenüber der „NOZ“ und betonte, dass eine derartige Vereinfachung der Argumentation nicht gerechtfertigt sei.

Er führte weiter aus, dass im Allgemeinen gut gedämmte Neubauten aufgrund ihres geringeren Energieverbrauchs als sanierungsbedürftige Altbauten attraktiver seien, da die Reduzierung von CO2-Emissionen inzwischen ein breites Anliegen sei.

Quelle

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Marvin Albrecht