Trendwende? Die Zahl der Immobilienkredite steigt wieder


Das Baufinanzierungsgeschäft zeigt eine erfreuliche Erholung, da im Juni das Volumen an neuen Krediten erneut einen leichten Anstieg verzeichnete. Gleichzeitig lässt der einstige Aufschwung bei Bausparverträgen langsam nach.

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Anzeichen deuten darauf hin, dass das Baufinanzierungsgeschäft allmählich wieder an Fahrt gewinnt. Im Juni verzeichneten Daten der Bundesbank einen Anstieg des Volumens neuer vergebener Baukredite auf etwa 14 Milliarden Euro. Dies stellt eine Steigerung gegenüber den 13,7 Milliarden Euro im Mai und den 13 Milliarden Euro im April dar.

Tomas Rederer, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma PwC, charakterisiert diese jüngste Entwicklung ebenfalls als „leichte Erholung“. Er verweist auf eine PwC-Analyse, die diese Situation erklärt: „Normalerweise, basierend auf dem langfristigen Durchschnitt der letzten zehn Jahre, zeigt das Neugeschäft im zweiten Quartal keine Steigerung.“ Doch nun sei „die Wende etwas früher gekommen, als wir erwartet hatten“.

Sowohl die Sparkassen als auch die Commerzbank spüren eine Stabilisierung im Bereich der Baufinanzierung. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter Sparkassen-Managern gibt es Anzeichen für diesen Trend. Auch die Commerzbank berichtet von einer Belebung des Geschäfts im zweiten Quartal.

Diese positive Entwicklung könnte sich fortsetzen, wie Rederer bestätigt. Er verweist darauf, dass die Immobilienpreise insgesamt spürbar gesunken sind und die Zinsen für Immobilienkredite sich stabilisiert haben.
„Zusätzlich dazu haben sich die Mieten erhöht. Diese Faktoren zusammen könnten dazu führen, dass sich wieder vermehrt Interessenten für den Kauf von Wohneigentum sowie für Immobilien als Investition entscheiden“, erläutert er.

Zinsen für Bau- und Immobilienkredite waren seit Sommer 2022 stark gestiegen

Die Bauzinsen hatten bereits Anfang 2022, also noch vor der ersten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank im Juli, signifikant zugelegt. Bei einer Bindungsdauer von zehn Jahren lag der Durchschnitt bei 3,93 Prozent, wie von der FMH-Finanzberatung berechnet. Im vergangenen Herbst erreichten sie sogar gut vier Prozent.

Bis zum Sommer 2022 hatte die Baufinanzierung einen beispiellosen Aufschwung erlebt. Jedoch sank das Geschäft aufgrund der Zinswende und erheblich teurerer Baukredite drastisch ab. Zusätzlich sorgten höhere Materialkosten und die Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Immobilienpreise für Zurückhaltung.

Für deutsche Banken ist das private Immobilienfinanzierungsgeschäft von großer Bedeutung. Ende des letzten Jahres entfiel mit über 40 Prozent der größte Anteil der Bankenkredite auf private Immobiliendarlehen. Dies liegt auch daran, dass das Geschäft als wenig riskant angesehen wird, jedoch vergleichsweise geringe Margen generiert. Angesichts gestiegener Refinanzierungskosten dürften diese Margen nun voraussichtlich schrumpfen.

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Immobilien: Die Darlehensvolumina könnten noch weiter steigen

Auffällig ist, dass der Bestand an Baukrediten trotz des verhaltenen Neugeschäfts momentan anwächst. Zum Ende des Junis erreichte er 1,575 Billionen Euro und erreichte somit erneut ein Rekordhoch. „Dies resultiert aus der Tatsache, dass in den Jahren 2010 bis 2013, als die Bauzinsen noch nicht so niedrig waren, viele Baufinanzierungen mit Laufzeiten von zwölf bis 15 Jahren abgeschlossen wurden“, erklärt Rederer. Diese Kredite sind also immer noch aktiv.

Der Experte von PwC warnt jedoch auch davor, dass die langen Kreditlaufzeiten für die Banken zu einem Problem werden könnten. Denn: „Bei der aktuellen Refinanzierung müssen die Banken bedeutend höhere Zinsen zahlen.“

Nachfrage nach Bausparverträgen nimmt wieder ab

Ein weiterer markanter Trend zeichnet sich ab: Der zuvor durch die Zinswende im Juli 2022 ausgelöste Boom bei Bausparverträgen schwächt sich ab. Im zweiten Quartal belief sich das Volumen des Neugeschäfts auf knapp 25 Milliarden Euro, während es im ersten Quartal noch 27,5 Milliarden Euro betrug. Im Gesamtjahr 2022 hatte das Neugeschäft die Marke von 91 Milliarden Euro erreicht.

Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Bausparkunden bei Vertragsabschluss exakte Kenntnis über den zukünftigen Darlehenszins haben, selbst wenn es oft über ein Jahrzehnt dauert, bis das Darlehen tatsächlich in Anspruch genommen wird.

Rederer verweist außerdem auf einen weiteren Grund für diesen gegenwärtigen Trend: „Es gibt Tagesgeldangebote mit deutlich höheren Zinsen.“ Zudem gehen offenbar viele potenzielle Immobilienkäufer davon aus, dass die Bauzinsen keine weiteren Anstiege erfahren werde

Quelle

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Marvin Albrecht